Zimmer- & Blühpflanzen

So klappt’s auch im nächsten Jahr – Weihnachtsstern übersommern!

Sie sind jedes Jahr wieder heiß begehrt und spätestens ab November nicht nur in Gartencentern, sondern auch in Baumärkten und Supermärkten zu finden: Poinsettien auch Advents-, Christ- oder Weihnachtssterne genannt! Ob groß, ob klein, weiß, rot oder rosa, Weihnachtssterne bringen mit ihren farbigen Blättern – die im Übrigen keine Blüten sind – Weihnachtsstimmung in unsere Häuser und Wohnungen.

Aber was, wenn Weihnachten vorbei ist? Leider landen viele der Pflanzen, an denen wir uns vor kurzem noch erfreut haben, dann in der Mülltonne, nicht zuletzt weil sie nicht mehr schön aussehen und im nächsten Jahr wird eben ein neuer Weihnachtsstern gekauft. Von Nachhaltigkeit kann da eigentlich keine Rede sein. Zugegeben ist der Weihnachtsstern etwas empfindlich und damit nicht ganz einfach in der Pflege, aber dennoch kann es gelingen ihn „durchzubringen“ und den Neukauf zu sparen.

5 Faktoren zum „Übersommern“ eines Weihnachtssterns

Standort

Ein Großteil seiner Empfindsamkeit bezieht sich beim Weihnachtsstern auf den Standort. Ursprünglich stammt die zu den Wolfsmilchgewächsen gehörende Poinsettie aus Mittelamerika und ist damit keine niedrigen Temperaturen gewohnt. Es gilt also einen hellen, nicht vollsonnigen Standort mit relativ konstanten Temperaturen zwischen 18 und 22 °C zu wählen. Kurzzeitig vertragen die Pflanzen auch drei bis vier Grad mehr. Was es unbedingt zu vermeiden gilt, ist Zugluft! Denn die garantiert quasi, dass kurz darauf die Blätter fallen. Auch beim Kauf eines Weihnachtssterns sollte am Besten bereits darauf geachtet werden, Pflanzen zu wählen, die nicht in den zugigen Eingangsbereichen der Geschäfte stehen (häufig bei Supermärkten der Fall). Zunächst mögen sie noch gut aussehen, verlieren aber gerne innerhalb weniger Tage die Blätter oder gehen sogar ein. Selbst der Transport vom Laden zum Auto kann schon zu einem Kälteschaden an der Pflanze führen, weshalb sie möglichst mit Papier oder Folie umhüllt werden sollte.

Im Sommer können Weihnachtssterne nach draußen auf Terrasse oder Balkon, aber auch hier gilt: bitte nicht in die pralle Sonne stellen. Wenn die Temperaturen im Herbst zu sinken beginnen, müssen die Pflanzen wieder herein geholt werden. Auf keinen Fall sollten sie bei unter 10-12 °C noch draußen sein.

Ruhephase

Ist die Blütephase Anfang des Jahres vorbei, ist es normal, dass Poinsettien die bunten Hochblätter abwerfen. Nun gönnt man ihnen etwas Ruhe. Das heißt im Grunde genommen, es wird weniger bis letztlich fast gar nicht mehr gegossen. Erst ab April wenn für die Pflanzen die Wachstumsphase beginnt, ist wieder regelmäßiges Gießen und düngen angesagt. Dabei darf in den kommenden Monaten der Wurzelballen nie ganz austrocknen aber auch nicht zu nass sein, da Weihnachtssterne keine Staunässe vertragen. Hier ist also Fingerspitzengefühl gefragt.

Rückschnitt

Anfang April ist auch die richtige Zeit für einen Rückschnitt, bestenfalls bevor neue Triebe erscheinen. Dabei ist es empfehlenswert Handschuhe zu tragen, da der an den Schnittstellen austretende Pflanzensaft, wie bei allen Wolfsmilchgewächsen, giftig ist und Hautreizungen verursachen kann. Für den Rückschnitt sollte unbedingt scharfes Schneidwerkzeug verwendet werden. Ist die Klinge stumpf, kann das beim Schneiden zu Quetschungen an den weichen Trieben führen. Um ein schönes, dichtes Wachstum zu fördern, werden die bisherigen Triebe ca. um die Hälfte gekürzt. Soll eine ältere Pflanze eine „Verjüngungskur“ erhalten, kann auch etwas radikaler vorgegangen und die Triebe noch weiter eingekürzt werden. Anschließend die Schnittstellen versiegeln, z.B. durch die Flamme eines Feuerzeugs. Das verhindert ein Ausbluten der Pflanze.

Tipp: Wenn der Weihnachtsstern zu groß für seinen Topf geworden ist, sollte ein Umtopfen ebenfalls jetzt erfolgen. Den neuen Topf aber dabei nicht zu groß wählen, da ansonsten eher das Wachstum von Blättern und weniger von Blüten angeregt wird.

Düngen

Mit dem Start des wieder regelmäßigen Gießens nach der Ruhephase wird gleichzeitig auch wieder gedüngt. In der Wachstumsphase von Frühjahr bis Herbst benötigt der Weihnachtsstern wöchentlich seine Ration Dünger damit er gesund und kräftig wachsen kann. In den Wintermonaten, also über die Blütezeit, genügt es alle zwei Wochen zu düngen.

Abdunkeln

Wie beispielsweise Christusdorn oder Weihnachtskaktus gehören auch  Poinsettien bzw. Weihnachtssterne zu den Kurztagspflanzen. Das heißt, diese Pflanzen beginnen nur dann Blüten zu bilden, wenn sie weniger als 12 bis 14 Stunden Licht bekommen. Für den Weihnachtsstern sind tatsächlich 12 Stunden maßgeblich. Was heißt das nun für unsere übersommerte Pflanze? Damit der Weihnachtstern wieder passend zur Adventszeit blüht, muss er ab September mindestens 12 Stunden dunkel stehen und hierbei gilt wirklich absolute Dunkelheit! Selbst eine kleine künstliche Lichtquelle kann die Blütenbildung verzögern oder gar verhindern. Bestenfalls steht der Weihnachtsstern also dann in einem Raum den man am frühen Abend über Rollos und geschlossene Tür vollständig abdunkeln kann ohne dass es im fraglichen Zeitraum stört. Ansonsten bietet sich die Möglichkeit an, einen Karton über die Pflanze zu stülpen oder sie evtl. in ein geschlossenes dunkles Schrankfach zu stellen. Wird diese Regel beachtet, belohnt der Weihnachtsstern das mit seinen wunderbar bunten Hochblättern zum Ende des Jahres!